Runder Tisch Holweide
Runder Tisch Holweide

Linie 18 muss bis Dellbrück weiter fahren!

So nicht! Wir stehen auf!

 

Die Stadtteile Dellbrück und Holweide haben gemeinsam über 42.000 Einwohner. In beiden Stadtteilen gibt es Einrichtungen mit Bedeutung weit über die Stadtteile hinaus. Darunter die Gesamtschule Holweide, die Gesamtschule Dellbrück, die Rheinische Musikschule, das Krankenhaus Holweide, das Gewerbegebiet Leskan-Park oder die Hauptverwaltung der AXA-Versicherung.

Wir dürfen froh sein, dass nicht alle diese Einrichtungen mit dem Individualverkehr per Auto angefahren werden, sondern die Kölner Verkehrsbetriebe und die Deutsche Bahn unsere Stadtgebiete vor vielen Jahren erschlossen haben. Umso mehr müssen wir darauf achten, dass sich die Qualität des Angebots des öffentlichen Personen Nahverkehrs nicht verschlechtert, sondern im Sinne einer Verkehrs- und Klimawende weiterentwickelt wird.

Unsere Stadtteile sind über die Stadtbahn-Linien 3, 13 und 18 über das Nahverkehrsnetz der Stadt angebunden. Auch aus Bergisch Gladbach nutzen täglich zahlreiche Fahrgäste Park + Ride in Thielenbruch, um ins Kölner Stadtbahnnetz umzusteigen.
Haltestellen sind in Holweide die Wichheimer Straße, Vischeringstraße (Endhaltestelle Linie 13), Maria-Himmelfahrt-Straße, und die Neufelder Straße sowie in Dellbrück der Dellbrücker Mauspfad, die Dellbrücker Hauptstraße und Thielenbruch (Endhaltestelle Linien 3 und 18).

  • Die Linie 3 verbindet Dellbrück und Holweide u.a. mit Buchheim, Bahnhof Deutz, Neumarkt und Ehrenfeld.
  • Die Linie 13 verbindet die Stadtteile u.a. mit Nippes, Braunsfeld, Lindenthal und Sülz.
  • Die Linie 18 führt von Dellbrück und Holweide insbesondere zum Bahnhof Mülheim, Wiener Platz, Zoo/ Flora, Ebertplatz, Dom/ Hauptbahnhof, Neumarkt, Barbarossaplatz und Klettenberg.

 

Von den drei Linien dürfte insbesondere die Linie 18 die bedeutendste für unsere Stadtteile sein. Sie verbindet uns mit dem Ebertplatz, dem Dom und Hauptbahnhof und dem Stadtzentrum. Und zurück eben auch direkt von diesen zentralen Umsteigestellen.

 

Was planen die Kölner Verkehrs-Betriebe?

Die Kölner Verkehrs-Betriebe planen, die Stadtbahnlinie 18 zu verkürzen und ab dem 15. September 2025 bereits an der Haltestelle Herler Straße enden zu lassen.

Dies hat die Stadt Köln in einer Ratssitzung mitgeteilt: https://ratsinformation.stadt-koeln.de/getfile.asp?id=1047515&type=do 

Die Dauer der Einschränkung ist ungewiss, aber laut Mitteilung ist aufgrund des auch in den nächsten Jahren anhaltenden akuten Fahrzeugmangels im Stadtbahnbereich ein Erreichen des Regelfahrplans nicht vor 2030 zu erwarten.

Ersatzweise soll die Linie 13 bis zur Haltestelle Thielenbruch verlängert werden. Diese fährt ab der Haltestelle Wiener Platz stadteinwärts aber eine andere Strecke. Damit würden die rechtsrheinischen Stadtteile Holweide und Dellbrück ihre wichtige direkte Verbindung zu den Verkehrsknotenpunkten im städtischen und regionalen Nahverkehrsnetz verlieren. In umgekehrter Richtung verschlechtert sich die Erreichbarkeit wichtiger Ziele in den Stadtteilen für Einpendler und natürlich für die Rückkehrer aus der Innenstadt.

Dies besonders vor dem Hintergrund der hohen Unzuverlässigkeit der S11, die jetzt schon regelmäßig ausfällt oder verkürzt geführt wird. Da im Herbst 2025 und im Jahr 2026 mit mehrwöchigen bis mehrmonatigen Sperrungen und Ausfällen zu rechnen ist, wird die Lage für die östlichen Stadtteile mehr als schwierig. Das Pendeln wird sehr viel Zeit in Anspruch nehmen und viele Menschen werden wieder verstärkt das Auto benutzen.

 

Welche Folgen hätte die geplante Streckenkürzung der Linie 18?

Die Kürzung hätten gravierende Auswirkungen für viele tausende Fahrgäste – darunter viele Schüler*innen, Pendler*innen und Senior*innen, die ohne eigenes Fahrzeug auf diese Verbindung angewiesen sind.

  • Kein umsteigefreier Anschluss mehr zum Ebertplatz und Hauptbahnhof
  • Längere Fahrzeiten, Wartezeiten und höheres Stresslevel im Alltag
  • Zusätzliche Belastung anderer Linien wie der 3 und 13 mit Schüben von Fahrgästen als Umsteiger
  • Eine massive Verschlechterung der ÖPNV-Anbindung im Kölner Osten
  • Schlechtere Erreichbarkeit von Schulen, Arbeitsplätzen und Arztpraxen
  • Regelmäßige Überfüllung der Umsteigehaltestelle Herler Straße, wie jetzt schon bei Ausfällen und Planänderungen. Diese Erfahrungen liegen vor, es gibt einen Fahrplan – aber nicht dessen Einhaltung.
  • Zunehmender Autoverkehr mit Belastung für die Anwohner der Bergisch-Gladbacher-Straße und deren Stadtteile.

 

Unsere Erfahrung: ausgedünnt, gestrichen, gekürzt

In den letzten Jahren wurde der Fahrplan bereits massiv ausgedünnt, um einen Fahrermangel abfangen zu können. Bereits davon war die Linie 18 stark betroffen. Seit April 2024 war die Mülheimer Brücke wegen der Generalsanierung für die Linien 13 und 18 gesperrt. Die damit einhergehenden Zumutungen sollten endlich ein Ende finden.
Und kurz vor der Wiederaufnahme des Stadtbahnverkehrs über die Brücke verkünden die Kölner Verkehrs-Betriebe, dass sie die Linie 18 kürzen. Mit anderen Worten: Auch weiterhin werden zehntausende Menschen im Kölner Osten, die auf die KVB angewiesen sind, Nachteile erleben müssen, diesmal bis 2030.

Die KVB begründet ihre Kürzung mit dem Ausbleiben von Lieferungen neuer Bahnen des Herstellers Alstom. In der Folge seien nicht genügend Züge verfügbar. Nicht erwähnt wird in der offiziellen Kommunikation, dass die KVB quasi eine Sonderanfertigung beauftragt hat und die Verzögerungen unter anderem an Schwierigkeiten bei deren Umsetzung liegen.

Fehlende Bahnen, nicht genügend Fahrer, Unpünktlichkeit und steigende Preise. Es ist nicht so, dass in anderen Städten alles zum Besten stünde, aber die Lage in Köln scheint besonders verfahren. Die Kölnerinnen und Kölner werden zu Leidtragenden fortwährender Planungsfehler ihres städtischen Mobilitätsdienstleisters. Die häufig beschworene „Verkehrswende“ – sie findet in Köln nicht statt. Statt den Herausforderungen der Zeit mit einer Ausweitung des Angebots zu reagieren, wird in Köln ausgedünnt, gestrichen, gekürzt, oder Prestigeobjekte wie den Tunnelbau für die Ost-West-Achse und die Nord-Süd-Bahn favorisiert.
 

Deshalb fordern wir

1. Die Linie 18 muss weiterhin bis Thielenbruch (Dellbrück) fahren – sowohl in den Hauptverkehrszeiten wie auch in der Nacht. Der Umstieg an der Herler Straße bei Wind und Wetter ist zu vermeiden, da er auch für viele Menschen angstbehaftet ist.

2. Keine Kürzungen auf Kosten der Fahrgäste im rechtsrheinischen Köln. Die Zeitkarteninhaber dürfen nicht sichere Verfügungsmasse gelten. Auch sie dürfen Fahrkomfort erwarten.

3. Eine transparente Kommunikation der Hintergründe und Abwägung der Entscheidungen und echte Bürgerbeteiligung bei Änderungen.

Die Bezirksvertretung Köln-Mülheim hat sich bereits einstimmig gegen die Pläne ausgesprochen – unterstützt von allen Parteien. Auch wir Bürger*innen sagen Nein zur Verkürzung und Ja zu einem verlässlichen Nahverkehr für die beiden Stadtteile! In kürzester Zeit haben über 13.800 Menschen unsere Petition zum Erhalt des bisherigen Streckenverlaufs der Linie 18 unterzeichnet.

Wir machen weiter – wenn es sein muss, auch mit neuen Aktionen.

Die Bürger:innen von Dellbrück und Holweide dürfen nicht abgehängt werden!

Eure Initiative
„Ohne die 18 ist alles Banane“ und Runder Tisch Holweide

 

 

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© Lis Nörgaard, 2016

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